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Veränderte Hirndynamik im Frühstadium der Psychose

Psychose ist eine gravierende mentale Störung mit heterogener Symptomatik wie zum Beispiel Wahn oder kognitive Beeinträchtigung. Vieles deutet darauf hin, dass neuronale Schaltkreise im Gehirn bereits vor dem Erscheinen klinischer Symptome verändert sind. Neue Ergebnisse aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigen nun, dass diese Veränderungen zu charakteristischen, über das Gehirn verteilten Aktivitätsmustern führen. Diese Muster sind bereits bei Personen nachweisbar, die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Psychose haben. Die Muster lassen sich auf bestimmte Moleküle zurückführen, die im Gehirn Erregung und Hemmung kontrollieren, und ihre Ausprägung korreliert mit der Ausprägung der Symptome bei Patient:innen mit einer ersten Psychose-Episode. Für diese Erkenntnisse kombinierten die Forschenden am UKE nicht-invasive Bildgebung mittels Magnetenzephalographie (MEG) in klinischen und gesunden Kohorten mit gezielten pharmakologischen Interventionen und neuen Musteranalyseverfahren. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen aus dem Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie des UKE im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht.

Literatur: Arazi, Donner et al. Large-scale maps of altered cortical dynamics in early-stage psychosis are related to GABAergic and glutamatergic neurotransmission. Science Advances. 2025.
DOI: https://doi.org/10.1126/sciadv.ads0400