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Wie ändert sich das Gesundheitsverhalten nach Amyolid-β-PET?
Die Amyloid-β-PET (Positronen-Emissions-Tomographie) kann zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden. Eine Studie ging nun der Frage nach, ob Erwachsene ohne kognitive Beeinträchtigung nach Erhalt der PET-Ergebnisse ihren Lebensstil änderten.
Das Ziel dieser prospektiven Beobachtungsstudie war es, den Einfluss von Amyloid-β-PET-Ergebnissen auf das Gesundheitsverhalten von Erwachsenen in einem Alter über 65 Jahre ohne kognitive Beeinträchtigungen zu untersuchen. Die Studienteilnehmenden wurden aus einer großen Kohorte („Wisconsin Registry for Alzheimer Prevention“) rekrutiert, die regelmäßig auf frühe Anzeichen von Alzheimer untersucht worden waren. Insgesamt 99 Personen (im Durchschnitt 72 Jahre, 67,7 % weiblich) wurden nachverfolgt, darunter solche, bei denen die Bildgebung ein hohes Risiko für Alzheimer ergeben hatte (28,3 %), sowie auch solche, bei denen kein erhöhtes Risiko festgestellt worden war (71,7 %).
Die Teilnehmenden gaben beim Follow-up eine höhere Bereitschaft an, Lebensstiländerungen zur Verbesserung der Hirngesundheit vorzunehmen, als zu Studienbeginn. Allerdings gab es de facto keine Veränderung der selbst berichteten körperlichen Aktivität (p = 0,39), Ernährung (p = 0,09), sozialen Aktivität (p = 0,25), Stressreduktion (p = 0,75) oder der Schlafqualität (p = 0,49) zwischen Follow-up und Baseline. Personen mit einem negativen Amyloid-β-PET wiesen eine bessere Schlafqualität auf als die positiv Befundeten. Bei der Nachuntersuchung wurde in allen Gruppen eine signifikant geringere kognitive Aktivität festgestellt (p < 0,001). Trotzdem berichteten die meisten Teilnehmenden, Fortschritte bezüglich ihrer individuellen Hirngesundheits-Ziele gemacht zu haben: 48,5 % gaben an, ihr Ziel erreicht oder übertroffen zu haben, 37,5 % gaben einen gewissen Fortschritt an und lediglich 13,5 % verneinten jeglichen Fortschritt, wobei es keinen Unterschied zwischen den positiv und negativ Getesteten gab (p = 0,65).
Die Diskrepanz zwischen eigener Wahrnehmung und objektiver Realisierung – unabhängig von der Einstufung des Demenzrisikos durch die Bildgebung – deutet nach Ansicht der Autorengruppe darauf hin, dass Menschen auf Hindernisse stoßen, wenn sie ihr Gesundheitsverhalten verändern möchten, oder möglicherweise individualisierte Parameter zur Messung von Gesundheitsverhalten notwendig seien. Ein möglicher Erklärungsansatz sei zudem, dass die Studienteilnehmenden bereits vor der Untersuchung recht gesund gelebt hatten.
[1] Clark LR, Erickson CM, Basche KE et al. Health Behavior of Adults Without Cognitive Impairment After Receiving Amyloid-β PET Results. JAMA Netw Open. 2025 Dec 1; 8 (12): e2545774.
https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2842111