Während einer Chemotherapie ist das Risiko für Zahnfleischentzündungen erhöht, insbesondere wenn keine unterstützenden Maßnahmen zur Mundgesundheit getroffen werden. Aktuelle Studiendaten konnten nun zeigen, dass eine ergänzende Photobiomodulationstherapie während einer Chemotherapie Zahnfleischentzündungen reduzieren und begleitende Schmerzen lindern kann.
Eine Nahrungsergänzung mit täglich Omega-3-Fettsäuren und wöchentlich Vitamin D über insgesamt 9 Wochen führte zu signifikanten Verbesserungen in Lebensqualität und Entzündungsmarkern bei Frauen mit neu-diagnostiziertem Brustkrebs in der Chemotherapie, zeigte eine randomisiert-kontrollierte, offene Studie mit 88 Patientinnen.
Eine globale, offene, randomisiert-kontrollierte klinische Studie der Phase 3 untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats Datopotamab Deruxtecan (Datopotamab-DXd) zur Behandlung von inoperablem/metastasierendem HR+/HER2- Brustkrebs. Patienten, die Datopotomab-DXd versus Chemotherapie erhielten, erreichten statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserungen im progressionsfreien Überleben.
Adipositas ist kein Risikofaktor für eine Chemotherapie- oder Trastuzumab-assoziierte Kardiotoxizität, zeigte eine retrospektive Datenanalyse über 368 Patienten mit Brustkrebs oder Lymphom. Stattdessen waren Arrhythmien in der Vorgeschichte relevant.
Eine kontrollierte Studie mit 33 Teilnehmerinnen fand mit Vitamin D einen geringfügig stärkeren Anstieg des AMH-Spiegels 6 Monate nach der Brustkrebs-Chemotherapie, jedoch keinen signifikant protektiven Effekt der Nahrungsergänzung auf die für die Fruchtbarkeit kritische ovarielle Reserve. Weitere Studien sollen mit besserer Dosierung und Behandlungsdauer die Effekte von Vitamin D überprüfen.
Eine neoadjuvante Behandlung mit Pembrolizumab plus Chemotherapie gefolgt von adjuvanter Behandlung mit Pembrolizumab erreichte in einer Phase-3-Studie eine signifikante Verbesserung der Gesamtüberlebensrate bei triple-negativem Brustkrebs im Frühstadium im Vergleich zu Chemotherapie ohne Pembrolizumab.
Eine aktuelle Metaanalyse legt nahe, dass sich der Einsatz von SGLT2-Inhibitoren bei Krebspatienten mit Diabetes positiv auf das Herz-Kreislaufsystem auswirkt. Insbesondere führte die Therapie mit SGLT2-Inhibitoren zu einer verringerten Mortalität und weniger Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz.
In der Phase-III-Studie „OlympiAD“ wurde die Wirksamkeit von Olaparib bei metastasiertem HER2- Brustkrebs mit Mutation im BRCA-Gen geprüft. Erste Studienergebnisse zeigten ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben mit Olaparib im Vergleich zu Chemotherapie. Nach einer zusätzlichen Nachbeobachtungszeit von über zwei Jahren war die 3-Jahres-Überlebensrate bei Olaparib insbesondere in Erstlinientherapie numerisch höher.
Das Deep Learning-Modell SNB identifizierte in einer Bevölkerungs-weiten retrospektiven Kohortenstudie Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs, die wahrscheinlich von einer adjuvanten Chemotherapie profitieren würden. Relevant waren hierbei das Alter der Frauen, die Tumorgröße und die Zahl befallener Lymphknoten. Weitere Studien sollen das Modell nun im Klinikalltag überprüfen.
Den Kopf während der Chemotherapie 2 h länger zu kühlen brachte nach einer Pilotstudie mit 37 Brustkrebs-Patientinnen keinen Vorteil für den Haarverlust oder langfristigen Haarneuwuchs. Stattdessen berichteten bei längerer Kühlung mehr Patientinnen, dass die Behandlung unangenehm sei.
In einer randomisiert-kontrollierten Studie wurde der Einfluss von Synbiotika (Mischung aus Präbiotika und Probiotika) auf Chemotherapie-induzierte Nebenwirkungen bei Brustkrebspatientinnen untersucht. Die Studie zeigte, dass eine 8-wöchige Supplementierung mit Synbiotika im Vergleich zur Placebogruppe einen positiven Einfluss auf die Häufigkeit von normalem Stuhlgang hatte und Fatigue reduzierte. Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Anorexie (Verlust des Appetitgefühls) nahmen in der Behandlungsgruppe nominell, jedoch nicht statistisch signifikant, ab.
Eine Krebserkrankung und chemotherapeutische Behandlung belasten und führen meist zu Sorgen, Stress und einer reduzierten Lebensqualität. Eine Musikintervention in Kombination mit progressiver Muskelrelaxation, zeigte eine Studie mit 24 Patientinnen, kann die psychische Gesundheit während der Chemotherapie unterstützen.
In einer Phase-II-Studie wurde die Behandlung mit dem Antiköper-Wirkstoff-Konjugat Sacituzumab Govitecan mit Chemotherapie bei metastasiertem HR+/HER2- Brustkrebs verglichen. Sacituzumab Govitecan war im Vergleich zu Chemotherapie mit signifikant längerem Gesamtüberleben assoziiert, unabhängig des Trophoblast-Antigen 2 (Trop2) Expressions-Niveau. Die Zeit bis zu Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustands, der Lebensqualität und von Fatigue war mit Sacituzumab Govitecan signifikant länger.