Insomnie ist nach einer Analyse von 5 Studien mit 898 Patienten mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Remission bei Depression assoziiert, speziell bei medikamentösen Therapien. Der Einfluss auf Psychotherapie scheint hingegen gering zu sein. Somit sollte eine mögliche Schlafstörung im Rahmen der Depressionsbehandlung abgeklärt und behandelt werden, um die Chancen auf Symptomfreiheit zu verbessern.
Intraoperativ während des Kaiserschnitts gegebenes Esketamin reduzierte die Häufigkeit postpartaler Depression signifikant im Vergleich zu einem Placebo, zeigte eine randomisiert-kontrollierte Studie mit 308 Teilnehmerinnen.
Die Analyse über in Großbritannien über 60 Jahre berichtete Nebenwirkungen zeigte, dass fast jede 10. berichtete Nebenwirkung von Medikamenten in Zusammenhang mit einer genetischen Variante steht, die das Risiko für eine solche Nebenwirkung erhöht. Gentests zu nur 3 Genen könnten der Studie zufolge helfen, womöglich 3 von 4 pharmakogenetisch beeinflussbare Nebenwirkungen durch personalisierte Verschreibung zu vermeiden. Dies betrifft besonders psychiatrische Medikationen.
Eine Beobachtungsstudie über 26 537 Patienten (41,3 % Bipolare Störung) mit Nachbeobachtung über 2 Jahre zeigte, dass Aripiprazol vergleichbar effektiv zu Olanzapin, Quetiapin oder Risperidon war, aber keine Vorteile für den Cholesterinspiegel brachte. Allerdings schien der Wirkstoff im Vergleich zu anderen Neuroleptika vorteilhaft für Gewicht und Blutdruck zu sein.
Die Datenlage zum Brustkrebswirkstoff Endoxifen zur Behandlung der Bipolaren Störung ist derzeit noch ungenügend, so das Fazit eines systematischen Reviews. Es gibt jedoch Hinweise auf kurzfristige Wirksamkeit zu Linderung manischer Episoden.
Der Psychiater Dr. Papakostas vom renommierten Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School in Boston in den USA und seine Kollegen untersuchten die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Vortioxetin, und ob dies mit einer vorherigen Behandlung mit Antidepressiva der Wirkstoffklassen SSRI oder SNRI zusammenhing.
Eine offene Beobachtungsstudie an deutschen Universitätskliniken zeigte, dass Entzündungsmarker im Blut vor Beginn einer Ketamintherapie Symptomverbesserungen bei Patienten mit behandlungsresistenter Depression vorhersagten.
Ein systematischer Review mit Netzwerk-Metaanalyse über 101 randomisiert-kontrollierte Studien und 20 081 Patienten mit Bipolarer Störung fand, dass zur Akutbehandlung bipolarer Depression gute Evidenz zur Wirksamkeit mehrerer atypischer Antipsychotika sowie zum Antiepileptikum Lamotrigin vorliegt. Antidepressiva erhöhten hingegen das Risiko für einen manischen Switch.
Eine Analyse über insgesamt mehrere Millionen Frauen und deren Kinder in den USA fand ein höheres Risiko für Autismus-Spektrum-Störungen bei Kindern, die in der Schwangerschaft dem Antiepileptikum Valproat ausgesetzt worden waren. Topiramat und Lamotrigin schienen das Risiko hingegen nicht zu erhöhen.
Eine begleitende Behandlung mit Esketamin zusätzlich zu antidepressiver Therapie mit SSRI/SNRI verhalf mehr Patienten mit behandlungsresistenter Depression zu Symptomfreiheit innerhalb von 8 Wochen als Quetiapin. In beiden Gruppen kam es jedoch häufig zu einem Rückfall in der weiteren Nachbeobachtung.
Die rasch antidepressiven Effekte intravenösen Ketamins bei behandlungsresistenter Depression könnten durch Effekte auf den Schlaf vermittelt werden. Daten über 52 Patienten unterstützen dies nun und legen nahe, dass besonders bei Tagesschläfrigkeit/Hypersomnie gute Wirksamkeit von Ketamin/Esketamin wahrscheinlich ist, aber auch bei Patienten mit atypischer Depression.
Eine naturalistische Studie in der Schweiz fand in 494 Behandlungen mit 37 Patienten, dass Musik während der Anwendung von Esketamin zur Behandlung therapieresistenter Depression mit geringeren Ängsten und niedrigerem Blutdruck einherging.
Eine Depressionstherapie mit Zuranolon, zeigte eine Phase-3-Zwischenanalyse, halbierte depressive Symptome von 74 – 81 % der Patienten mit einem Therapiezyklus über 14 Tage. Bis zu 80 % der Patienten benötigten höchstens einen weiteren Behandlungszyklus im Laufe eines Jahres bei meist guter Verträglichkeit.