Der niedermolekulare CGRP-Antagonist Rimegepant ist in der EU bereits zur Behandlung von akuter Migräne, aber auch zur Prophylaxe zugelassen. Eine Phase-3-Studie bestätigte Wirksamkeit und Sicherheit in der Akuttherapie nun bei erwachsenen Migränepatienten in China und Südkorea.
Übelkeit und Erbrechen sind bei akuter Migräne ein häufiges Problem für die orale Akuttherapie. Nasensprays sollen hier eine alternative Behandlungsoption bieten. Zavegepant als Nasenspray zeigte sich nun in einer Phase-3-Studie im Placebo-Vergleich mit insgesamt 1 405 Migränepatienten als effektiv und verträglich zur Behandlung einer akuten Migräneattacke.
In früheren Untersuchungen wirkte eine flüssige Form des nicht-steroidalen Entzündungshemmers Diclofenac schneller gegen Migräne als die sonst üblichen Tabletten mit diesem Wirkstoff. Ob die flüssige Form von Diclofenac bei akuter Migräne aber auch ähnlich gut wie injiziertes Ketorolac helfen und somit eine spritzenfreie Alternative für die Betroffenen bieten könnte, untersuchte nun eine klinische Studie mit 23 Betroffenen.
Das lokal in die Nase applizierte Anästhetikum Lidocain gilt als eine Behandlungsoption bei akuter Migräne. Die Wirksamkeit von Lidocain bei akuter Migräne war aber bisher umstritten. Eine vergleichende Übersichtsstudie analysierte nun Wirksamkeit und Sicherheit von Lidocain im Vergleich zu Placebo oder einem alternativem Wirkstoff. Demnach kann Lidocain eine sichere Behandlungsoption für Patienten mit akuter Migräne sein, die aber bei gleichzeitiger Behandlung mit Antiemetika ihren Vorteil verliert.
Klinische Studien geben zwar eine gute Einschätzung, aber wirklich deutlich könnte die Wirksamkeit von Migränemedikamenten daran zu erkennen sein, wie häufig sie von Patienten wiedergekauft werden. Forscher untersuchten dies anhand der dänischen nationalen Pharmaziedatenbank und glichen die Daten mit Patienteninterviews ab. Daraus ermittelten sie, dass die Akutmedikamente Triptane und typische Prophylaxemedikamente wie Beta-Blocker und Antiepileptika, nach der Zahl der Wiederkäufe geschätzt, offenbar vielen Betroffenen verlässlich Besserung brachten.
Übelkeit und Erbrechen gehören zu den belastendsten und häufigen Symptomen der Migräne. Ob die Akutmedikamente aus der Klasse der Gepanten zur Linderung der Übelkeit bei episodischer Migräne beitragen können, wurde nun in einem systematischen Review analysiert. Demnach liegt gute Evidenz für eine Wirksamkeit von Gepanten bei der Behandlung von Übelkeit bei episodischer Migräne vor.
Kürzlich wurden erfolgreich mehrere neue therapeutische Klassen von Migräne-spezifischen Medikamenten entwickelt. Diese neuartigen Gepante und Ditane wurden in Placebo-Kontrollstudien schon nachweislich als effizient bewertet, allerdings stellt sich die Frage, ob sie eine vergleichbare Wirkung zu etablierten Akutmedikamenten, den Triptanen, aufweisen.
Zavegepant ist ein selektiver CGRP-Rezeptorantagonist zur Anwendung als Nasenspray bei akuter Migräne. Die vorliegende Studie ermittelte die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Zavegepant in verschiedenen Dosierungen versus Placebo bei 1 588 Personen. In Einzeldosen von 10 oder 20 mg war das Nasenspray mit gutem Sicherheitsprofil wirksam zur Akutbehandlung von Migräne.
Wissenschaftler ermittelten aus US-amerikanischen Patientendaten, wie häufig die Prophylaxe-Behandlung von Migräne von Krankheitsereignissen gefolgt war. Sie folgerten aus den Daten, dass verschiedenste Migräneprophylaxen in Zusammenhang mit erhöhten Risiken für verschiedene Krankheitsereignisse stehen. Topiramat und ebenso Kalziumkanal-Blocker schienen hiervon allerdings Ausnahmen darzustellen. Die Autoren betonen, dass individuelle Krankheitsgeschichte und familiäre Risiken stärker berücksichtigt werden sollten, wenn eine Migräneprophylaxe zur Diskussion steht, um Folgerisiken zu minimieren.
Der Wirkstoff Rimegepant wurde in einer Studie der Phase 3 mit einem Placebo als Akutbehandlung bei Migräne getestet. Der Wirkstoff in einer sich im Mund auflösenden Tablette wirkte besser als das Scheinmedikament und war ähnlich verträglich wie das Placebo. Damit ist eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Zulassung als Akutmedikament genommen.
Wie sicher und verträglich ist Ubrogepant gegen Migräne? Dies war die Frage einer frühen klinischen Studie (Phase 1) mit gesunden Teilnehmern. Das neuartige Akutmedikament machte dabei nicht mehr Probleme als ein Scheinmedikament und schien auch keine, bei seiner Wirkstoffklasse (Gepanten) befürchteten, Leberschäden zu verursachen. Weitere Studien, dann mit Migränepatienten, werden also folgen können.
Eine Pilotstudie ermittelte, ob Melatonin zur Akutbehandlung von Migräne bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse deuten auf einen Effekt höherer Dosis relativ zum Körpergewicht und von kurzem Schlaf nach Einnahme des Mittels. Allerdings war die Abbruchrate recht hoch. Weitere Studien sollen folgen.
In der Gesamtanalyse zweier großer klinischer Studien wurden Wirksamkeit und Sicherheit des neuen Akutmedikaments Lasmiditan bei bestehenden Herz-Kreislauf-Risikofaktoren untersucht. Das Risiko für unerwünschte Effekte auf das Herz-Kreislauf-System – also mögliche Nebenwirkungen der Behandlung – war gering und schien unabhängig von Risikofaktoren der Patienten zu sein. Demnach könnten vorraussichtlich selbst Patienten mit mehreren Risikofaktoren mit guter Verträglichkeit behandelt werden.