Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 39 Studien fand, dass medikamentöse Prophylaxen gegen CGRP (Biologika) und Gepante aktuell die wichtigsten Optionen zur Prävention episodischer Migräne sind. Höhere Wirksamkeit durch Kombinationen von Therapien könnnte womöglich zulasten der Verträglichkeit gehen. Nicht-pharmakologische Behandlungen stellten sich als nützliche Ergänzungen dar. Die Autoren betonen die Rolle individualisierter, multimodaler präventiver Strategien.
Die Sicherheit von Triptanen bei Menschen mit kardiovaskulären Risikofaktoren ist ein zentraler Aspekt in der Migränetherapie. Aktuelle Forschungdaten zeigen, dass Triptane das Risiko für ischämische Ereignisse nicht erhöhen. Auch für Menschen mit erhöhtem vaskulärem Risiko scheinen Triptane eine wirksame und sichere Behandlungsoption zu sein.
Aktuelle Forschungsdaten zeigen, dass der Abnehmwirkstoff Liraglutid die Häufigkeit chronischer Migräneanfälle bei Menschen mit Adipositas signifikant reduzieren kann. Die Wirkung von Liraglutid war dabei unabhängig von einer Gewichtsabnahme.
Eine prospektive Studie mit 210 Teilnehmern über 1 Jahr wies Botulinumatoxin A als wirksame und gut verträgliche Behandlung zur Prophylaxe episodischer Migräne aus.
Aktuelle Forschungsdaten konnten zeigen, dass Zavegepant-Nasenspray eine schnelle und wirksame Behandlung bei akuter Migräne darstellen kann. Im Vergleich zu anderen oralen CGRP-Rezeptor-Antagonisten zeigte Zavegepant allerdings keine signifikanten Vorteile bei der langfristigen Symptomlinderung. Die Ergebnisse deuten auf eine sichere und effektive Anwendung von Zavegepant hin.
Lasmiditan, Rimegepant und Ubrogepant können wirksam zur akuten Behandlung von Migräne bei Patienten eingesetzt werden, die nicht genügend auf Triptane ansprechen, fand ein systematischer Review mit Netzwerk-Metaanalyse über 5 Studien und 3 004 Patienten. Die beste Schmerzkontrolle erreichte demnach hochdosiertes Lasmiditan, belastendste Symptome wurden besonders von Rimegepant effektiv gelindert.
Parenterale Kortikosteroide stellen in der Notaufnahme eine effektive Option zum Verhindern von Rückfällen bei akuter Migräne dar. Einige der typischerweise parenteral eingesetzten Wirkstoffe zur Schmerzlinderung bei der akuten Attacke wie Ergot-Wirkstoffe, Neuroleptika oder Kombinationstherapien, aber auch Lidocain können ebenfalls effektiv das Risiko eines Rückfalls senken, so das Fazit des systematischen Reviews mit Metaanalyse.
Die Einnahme von CGRP-Biologika zur Behandlung von episodischer oder chronischer Migräne erhöhte nicht das Risiko für Bluthochdruck, fand ein systematischer Review mit Metaanalyse über 11 Studien. Allerdings kam es zu geringfügig mehr unerwünschten Ereignissen als mit einem Placebo, jedoch bei guter Akzeptanz.
Eine Studie aus der Alltagspraxis bestätigte vorherige klinische Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Rimegepant zur Akutbehandlung von Migräne. 44,7 % der Patienten waren innerhalb von 2 Stunden schmerzfrei, speziell wenn die Einnahme innerhalb einer Stunde nach Schmerzbeginn erfolgte.
Eine nachträgliche Analyse klinischer Studiendaten von 1 269 Patienten demonstrierte die Wirksamkeit von Zavegepant-Nasenspray im Vergleich zu einem Placebo mit Blick auf zwei für Patienten relevante Aspekte: Schmerzfreiheit und normale Funktionalität über 48 Stunden nach Anwendung der Akutbehandlung.
Eine Analyse über 3 klinische Studien der Phase 3 mit Patienten mit episodischer und chronischer Migräne demonstrierte, dass Atogepant in täglicher Dosierung von 60 mg über die ersten 4 Wochen eine bessere Wirksamkeit als Migräneprophylaxe erreichte als ein Placebo. Patienten litten bereits am ersten Tag seltener an Migräne und hatten eine verbesserte Lebensqualität.
In einer randomisiert-kontrollierten Pilotstudie mit 38 Patienten erwies sich der CGRP-Antikörper Galcanezumab als wirksam zur Behandlung vestibulärer Migräne im Vergleich zu einem Placebo. Längere Studien sollten dies nun mit mehr Patienten überprüfen.
Die Einnahme des Endocannabinoid-artigen PEA konnte in einer randomisiert-kontrollierten Studie mit 64 Teilnehmern sicher und wirksam Migräneschmerzen und -dauer sowie die Einnahme zusätzlicher Medikamente reduzieren. PEA könnte somit vielversprechend zur Akutbehandlung von Migräne sein.