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Palliativmedizin an der Uniklinik Düsseldorf startet ambulante Versorgung

Da sein für Menschen mit einer nicht heilbaren und lebensbedrohenden Krankheit. Das ist die zentrale Aufgabe der Palliativmedizin. Dem besonderen Zweig der Medizin geht es darum, Leiden vorzubeugen und zu lindern, Schmerzen zu behandeln und den Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen bei Beschwerden körperlicher, psychologischer und spiritueller Art beizustehen und die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.

Um diese Unterstützung auch außerhalb des Klinikgeländes anbieten zu können, besitzt die Palliativmedizin am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) zum 1. Dezember als zweiter Anbieter in Düsseldorf ein eigenes ambulantes Palliativteam. Zehn zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen in dem SAPV-Team (Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung) nun für die Versorgung von Palliativpatienten in Düsseldorf und Umgebung zur Verfügung.

Professor Dr. Dr. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKD:
„Die Palliativmedizin ist eine besondere Disziplin der Medizin. Sie begleitet Menschen, die meist unheilbar erkrankt sind, im letzten Abschnitt ihres Lebens. Hier gilt es Schmerzen zu lindern, aber auch Ängste anzusprechen und einfach da zu sein. Wir sind sehr glücklich, mit dem mobilen Angebot nun auch Betroffene außerhalb unserer Station versorgen zu können. Eine große Entlastung für die Situation von schwersterkrankten Menschen in Düsseldorf.“

Hilfe vor Ort: Ambulanter Palliativdienst unterstützt Patienten in ihrer gewohnten Umgebung

Dr. Dirk Wildner ist Facharzt für Innere Medizin, Palliativmedizin und Schmerzmedizin und hauptsächlich für das ambulante Team verantwortlich, das innerhalb der UKD-Palliativmedizin eine eigenständige Einheit bildet. Für ihn ist es besonders wichtig, dass seine Leute die Patientinnen und Patienten in ihrer gewohnten Umgebung in der privaten Wohnung oder im Pflegeheim betreuen können: „Der überwiegende Teil der Patienten möchte seinen letzten Lebensabschnitt gerne zuhause und nicht im Krankenhaus verbringen. Sie brauchen aber aufgrund der Schwere ihrer Krankheit eine besondere Betreuung, die die allgemeine palliative Versorgung durch den Hausarzt und zum Beispiel einen Pflegedienst nicht leisten kann. Häufig ist deshalb ein stationärer Aufenthalt notwendig. In dieser Situation hilft die ambulante Versorgung.“

Die SAPV-Besuche finden – je nach Absprache – nach Bedarf und auch regelmäßig statt

Das interdisziplinäre Team bietet Betreuung rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Die SAPV ersetzt nicht die Behandlung durch den niedergelassenen Hausarzt oder des Pflegedienstes, sie ist ein ergänzendes und unterstützendes Angebot. Die Besuche finden – je nach Absprache – nach Bedarf und auch regelmäßig statt.

„In erster Linie geht es uns um kontinuierliche Betreuung, darum arbeiten wir eng mit den Hausärzten und Pflegeteams zusammen. Jeder von uns erfüllt einen Teilaspekt in der Versorgung der Palliativpatienten. Gerade bei Ängsten und Schmerzen beruhigt es häufig schon, wenn man jemanden erreicht hat, der sich Zeit für einen nimmt. Wir können schnell und flexibel zum Patienten fahren und helfen“, erklärt Dr. Martin Neukirchen, Leitender Arzt des Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin (IZP) an der Uniklinik Düsseldorf. Vor Ort behandeln die ambulanten Ärzte in enger Zusammenarbeit mit Betroffenen, Hausarzt, Pflegedienst und Angehörigen die Symptome. Nach einer Verordnung durch den behandelnden Arzt, erfolgt die Finanzierung durch die Krankenkasse.

Für Martin Neukirchen schließt das neue Angebot eine Versorgungslücke in Düsseldorf: „Die Zusammenarbeit zwischen den palliativmedizinischen Einrichtungen in unserer Stadt ist sehr gut. Mit unserem ambulanten Palliativteam können wir das Angebot nun aber noch weiter ausbauen – der Bedarf ist riesig. Wir erleben jeden Tag den demographischen Wandel: Wir werden immer älter, immer mehr Menschen werden in Zukunft eine Betreuung brauchen. Ambulante Teams entlasten dabei die Krankenhäuser und geben Patienten Selbstbestimmung. Ziel unserer Arbeit ist immer, diese zu erhalten. Es freut mich, dass wir das den Patientinnen und Patienten nun auch in ihrer gewohnten Umgebung zuhause anbieten können und bedanke mich bei allen, die das möglich gemacht haben.“