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Leukämie

Prognose bei Plasmazellenleukämie: besser mit Stammzelltransplantation oder neuen Wirkstoffen

Original Titel:
Prognostic indicators in primary plasma cell leukaemia: a multicentre retrospective study of 117 patients

Zwei wesentliche Schlussfolgerungen lassen sich aus dieser Studie ziehen. Die Behandlungsergebnisse für Patienten mit Plasmazellenleukämie lassen sich mit Stammzelltransplantation und dem Einsatz moderner Wirkstoffe verbessern. Außerdem helfen neue Prognosefaktoren dabei, den Krankheitsverlauf besser einschätzen zu können.


Das Multiple Myelom ist eine Form von Lymphdrüsenkrebs (malignes Lymphom) und geht von bestimmten weißen Blutkörperchen, den Plasmazellen, aus. Die Erkrankung ist durch eine unkontrollierte Vermehrung von Plasmazellen im Knochenmark charakterisiert, wodurch gesunde, blutbildende Zellen verdrängt werden. Bei einer speziellen Form des Multiplen Myeloms, der sogenannten Plasmazellenleukämie, verbleiben die entarteten Plasmazellen nicht im Knochenmark, sondern werden ins Blut ausgeschwemmt. Der Anteil der Plasmazellen im Blut liegt dann bei über 20 %. Bisher gibt es nur wenige Daten über die Eigenschaften und Behandlungsmöglichkeiten der Plasmazellenleukämie.

Bisher kaum Daten über die Behandlungsoptionen bei Plasmazellenleukämie

Aus diesem Grund haben Wissenschaftler einer internationalen Studie die Merkmale und Behandlungsergebnisse von 117 Patienten mit Plasmazellenleukämie untersucht. Das mittlere Alter der Patienten betrug 61 Jahre (Bereich: 27 bis 85 Jahre).

Ziel der Studie: Prognosefaktoren für eine verbesserte Vorhersage des Krankheitsverlaufs

Insgesamt 55 Patienten hatten im Vorfeld eine Stammzelltransplantation mit eigenen Blutstammzellen (autologe Stammzelltransplantation). Die weitere Therapie erfolgte bei 98 Patienten mit neuartigen Wirkstoffen, die zur Behandlung des Multiplen Myeloms zugelassen sind. Dazu gehörten Proteasom-Hemmer, wie z. B. Bortezomib und Immunmodulatoren, wie z. B. Lenalidomid. 78 % der Patienten sprachen auf diese Behandlung an. Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtung von 50 Monaten war das Gesamtüberleben der Patienten, die eine Stammzelltransplantation erhielten, mit 35 Monaten im Schnitt etwa doppelt so lange wie bei Patienten ohne Stammzelltransplantation (13 Monate Gesamtüberleben). Anhand dieser Ergebnisse konnten drei voneinander unabhängige Prognosefaktoren für ein schlechteres Überleben herausgefunden werden: ein Alter von über 60 Jahren, eine niedrige Zahl an Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut und eine hohe Zahl an Plasmazellen im Blut. Das durchschnittliche Gesamtüberleben dauerte 46 Monate für Patienten mit keinem dieser Prognosefaktoren, 27 Monate für Patienten mit einem Prognosefaktor und 12 Monate für Patienten mit zwei oder drei Prognosefaktoren.

Erstmalig Prognose und Überblick über beste Therapieoptionen

Zwei wesentliche Schlussfolgerungen lassen sich aus dieser Studie ziehen. Die Behandlungsergebnisse für Patienten mit Plasmazellenleukämie lassen sich mit Stammzelltransplantation und dem Einsatz moderner Wirkstoffe verbessern. Außerdem helfen neue Prognosefaktoren dabei, den Krankheitsverlauf besser einschätzen zu können.

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