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Wie Stadtplanung die Gesundheit beeinflusst

Institut für Urban Public Health

Die Medizinische Fakultät der UDE gründet am Universitätsklinikum Essen (UKE) das Institut für Urban Public Health (InUPH). Erforscht wird, welchen Einfluss das städtische Umfeld auf die Gesundheit der Menschen hat und wie es optimal gestaltet werden kann. Die Fritz und Hildegard Berg-Stiftung im Stifterverband fördert die Institutsgründung mit 750.000 Euro über 5 Jahre.

In einer Stadt zu leben, beeinflusst die Gesundheit ihrer Bewohner. Unklar ist, welche Rolle zum Beispiel Kultur- und Sportangebote spielen oder die Lebensmittelauswahl oder öffentliche soziale Anknüpfungspunkte? Hier setzt Prof. Dr. rer. nat. Susanne Moebus an. Die Biologin leitet das InUPH. Das „Zentrum für Urbane Epidemiologie“ am UKE wird in das neue Institut überführt. Die geografische Lage bietet beste Voraussetzungen für das Forschungsfeld: im Umkreis von 50 Kilometern um Essen leben 8,6 Millionen Menschen. Struktur, Anbindung und Ausrichtung des Instituts sind deutschlandweit einmalig.

Als Epidemiologin wünscht sich Susanne Moebus eine Rückkehr der „sozialen Medizin“, die im 19. Jahrhundert für Synergien zwischen Stadtplanung und öffentlicher Gesundheit stand. Das Problem seither: Die meisten Ärzte konzentrieren sich auf Individualmedizin, Stadtplaner auf Infrastruktur und Wirtschaftsinteressen. Das Forschungsfeld des neuen Instituts rückt die Stadtbevölkerung als Ganzes in den Mittelpunkt: Was hält sie gesund? Wie müsste ihr Lebensumfeld idealerweise organisiert sein?

„Wenn das Institut systematisch und stark vernetzt arbeitet und wenn der Brückenschlag zwischen internationalem Engagement und kontinuierlicher Arbeit vor Ort gut gelingt, dürfte es im späteren Rückblick als eine Sternstunde für nachhaltige Stadt- und Regionalgesundheit in Deutschland gelten“, sagt Prof. Dr. med. Rainer Fehr, Mitglied im Programmbeirat der Berg-Stiftung, die die Gründung im Rahmen ihrer Förderinitiative „Stadt der Zukunft“ unterstützt.