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Bauchspeicheldrüsenkrebs: gefährlich, aber behandelbar

Welt-Pankreaskrebs-Tag am 17. November / Tumor-Entfernung mittels „Whipple“-OP gilt als einer der komplexesten Eingriffe im Bauchraum / Große Erfahrung am Universitätsklinikum Freiburg mit minimalinvasiver Methode

Es ist eine der tückischsten Tumorerkrankungen überhaupt: Krebs der Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, macht erst spät Beschwerden und ist noch immer sehr schwer zu behandeln. Jährlich erhalten rund 21.000 Menschen in Deutschland diese Diagnose. Doch wenn Warnzeichen rechtzeitig erkannt werden und die Patient*innen von Spezialist*innen nach neuesten Erkenntnissen der Forschung behandelt werden, kann den Betroffenen gut geholfen werden. Auf die Behandlungsmöglichkeiten und den weiteren Forschungsbedarf für neue Therapien macht der Welt-Pankreaskrebs-Tag am 17. November aufmerksam.

„Weil Pankreaskrebs oft sehr aggressiv ist, muss möglichst schnell geklärt werden, ob eine Operation möglich ist. Diese Entscheidung sollte unbedingt von erfahrenen Pankreaschirurg*innen getroffen werden, weil die Operation einer der schwierigsten chirurgischen Eingriffe überhaupt ist“, sagt Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. „Bei etwa der Hälfte unserer Patient*innen können wir den Eingriff laparoskopisch oder mit einem Operationsroboter minimalinvasiv durchführen, was die Genesung deutlich beschleunigt“, sagt Prof. Dr. Uwe Wittel, Leiter des Pankreaskarzinomzentrums am Universitätsklinikum Freiburg, wo jährlich mehr als 100 Patient*innen mit Pankreaskrebs versorgt werden.

Die operative Entfernung des Tumors, die sogenannte Whipple-Operation, ist so komplex, weil die Bauchspeicheldrüse an viele große, wichtige Gefäße und Organe grenzt. Neben dem befallenen Teil der Bauchspeicheldrüse müssen der Zwölffingerdarm, die Gallenblase, der Gallengang und die umgebenden Lymphknoten erst entfernt und in Anschluss neu verbunden werden. „Die Operation dauert in schwierigen Fällen oft sechs bis sieben Stunden und erfordert ein sehr gutes Zusammenspiel von allen Beteiligten“, sagt Wittel.

Studien helfen Patient*innen und stärken Forschung

Zusätzlich besprechen Expert*innen aus Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie und weiteren Fachbereichen im Tumorzentrum Freiburg – CCCF des Universitätsklinikums Freiburg die jeweils beste Therapie. „Schon heute bestimmen wir die molekularen Tumoreigenschaften und beziehen sie in die personalisierte Therapie für jede*n Patient*in ein. Das wird in Zukunft immer wichtiger werden“, sagt Fichtner-Feigl. Um die Behandlungsmöglichkeiten bei Pankreaskrebs weiter zu verbessern, laufen am Universitätsklinikum Freiburg zahlreiche Studien, sowohl zu besseren chirurgischen, medikamentösen sowie strahlentherapeutischen Therapien.

Gelbfärbung der Augen ein wichtiges Warnzeichen

Weil der Tumor häufig keine Schmerzen bereitet ist es wichtig, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen. „Häufig bemerken zunächst nur Verwandte oder Bekannte die leichten Verfärbungen in den Augen. Die entsteht, weil der Tumor auf den Gallengang drückt und die Gallenflüssigkeit nicht abfließen kann. Dann ist eine rasche Abklärung erforderlich, vor allem, wenn weitere Hinweise wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder eine neu aufgetretene Diabetes-Erkrankung vorliegen“, so Wittel.