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Osteoporose nach den Wechseljahren: Weniger Wirbelbrüche mit Teriparatid als mit Risedronat

Abschlussbericht des IQWiG zur vergleichenden Nutzenbewertung von Bisphosphonaten, Teriparatid und Denosumab liegt nun vor – keine Änderung der Ergebnisse zum Vorbericht.

Die medikamentöse Behandlung von Frauen mit postmenopausaler Osteoporose erfolgt in der Regel mit Arzneimitteln, die den Knochenabbau verhindern (hierzu zählen Bisphosphonate wie Risedronat und monoklonale Antikörper wie Denosumab), oder mit Arzneimitteln, die die Knochenneubildung anregen (hierzu gehört Teriparatid).

Zur Beantwortung der Frage, welche dieser Therapieoptionen die vielversprechendste ist, hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eine vergleichende Nutzenbewertung von Bisphosphonaten, Denosumab und Teriparatid durchgeführt.

Um einen Vergleich der Arzneimittel auch in den Situationen zu ermöglichen, für die keine direkt vergleichenden Studien vorliegen, wollte das IQWiG ursprünglich eine Netzwerk-Metaanalyse für die Nutzenbewertung durchführen. Für die Bildung eines vollständigen Netzwerks mit Anbindung aller Wirkstoffe fehlten allerdings Daten. Deshalb hat das Institut einzelne Vergleiche betrachtet: Denosumab gegenüber Bisphosphonaten, Teriparatid gegenüber Risedronat sowie Bisphosphonate im Vergleich untereinander.

Einzig für den Vergleich zwischen Teriparatid und Risedronat zeigten die vorliegenden Studien dabei Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen: Bei den mit Teriparatid behandelten Frauen kam es im Vergleich zur Behandlung mit Risedronat deutlich seltener zu Wirbelbrüchen. Dass Teriparatid zugleich etwas häufiger zu Verdauungsproblemen führte, spielte hier in der Gesamtabwägung eine untergeordnete Rolle. Das IQWiG sieht deshalb insgesamt Vorteile für Teriparatid gegenüber Risedronat.

Zum Ablauf der Berichterstellung

Der  G-BA hat das IQWiG im Januar mit der Bewertung von Bisphosphonaten, Teriparatid und Denosumab zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose beauftragt. Die vorläufigen Ergebnisse hat das Institut im Juni 2022 als Vorbericht veröffentlicht und zur Diskussion gestellt.

Nach Ende des Stellungnahmeverfahrens wurde der Bericht überarbeitet und im November 2022 als  Abschlussbericht an den Auftraggeber versandt. Die eingereichten schriftlichen Stellungnahmen zum Vorbericht werden in einem eigenen Dokument zeitgleich mit dem Abschlussbericht publiziert.

In die Bearbeitung des Projekts wurde ein externer Sachverständiger eingebunden.

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