Orales Minocyclin könnte womöglich einen wirksamen Beitrag zur Linderung von Symptomen bei Patienten mit myalgischer Encephalomyelitis (ME) sowie mit Long-COVID leisten, fand eine 6-wöchige Pilotstudie mit 55 Patienten. Die Studie wurde ohne Kontrollgruppe durchgeführt und bietet daher nur eingeschränkte Evidenz, ist aber vielversprechend für randomisiert-kontrollierte Studien.
Eine Studie mit 30 Teilnehmern fand, dass regelmäßiges Yoga über 8 Wochen die arterielle Steifigkeit und Lungenfunktion nach mildem bis mittelschwerem COVID-19 signifikant verbessern kann.
Lichttherapie über 2 Wochen, mit morgendlich einer halben Stunde bei 10 000 Lux, stellt nach einer randomisiert-kontrollierten Studie mit 36 Teilnehmern keine wirksame Behandlung für Fatigue bei ME/CFS dar. Allerdings könnte die Lichttherapie vorteilhaft für die Aufmerksamkeit der Patienten sein.
Ein dualer Block des Ganglion Stellatum scheint eine vielversprechende Intervention zur Behandlung von Dysautonomie und Schmerz bei Long-COVID darzustellen, fand eine offene, nicht-randomisierte Pilotstudie mit 20 Patienten. Die Autoren plädieren für weitere, größere und randomisierte Studien, um Betroffenen effektive Therapieansätze zu eröffnen.
Eine prospektive, randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie über 4 Wochen fand mit 900 COVID-19-Patienten, dass Nicotinamid, verabreicht in einer Form, die es teils gezielt im Darm freisetzte, zu einer rascheren Erholung der körperlichen Fitness nach COVID-19 führte. Zudem modulierte der Wirkstoff in Zusammenhang mit COVID-19 stehende Veränderungen des Darmmikrobioms.
Die Behandlung mit Nirmatrelvir-Ritonavir bei mildem oder mittelschwerem COVID-19 war sicher und wirksam bei schwangeren Frauen, fand ein systematischer Review mit Metaanalyse über 6 Studien. Nur wenige der Patientinnen mussten stationär behandelt werden. Auch die Rate typischer Komplikationen im Zusammenhang mit COVID-19 in der Schwangerschaft war gering.
Eine brasilianische Studie untersuchte die Auswirkungen eines 8-wöchigen Pilates-Programms auf die körperliche Fitness und die Schlafqualität von Menschen mit Long-COVID. Die Pilatesgruppe erzielte im Vergleich zu eine Sport- und einer inaktiven Kontrollgruppe signifikante Verbesserungen in der 6-Minuten-Gehtestdistanz, Fatigue-Werten und Schlafqualität.
Eine systematische Übersichtsarbeit und Netzwerk-Metaanalyse hat sich mit der Wirksamkeit von antiviralen und monoklonalen Antikörpertherapien bei COVID-19-Patienten, die mit Omikron infiziert sind, beschäftigt. Nirmatrelvir/Ritonavir und Sotrovimab waren mit einem geringeren Risiko für die Sterblichkeit und Krankenhausaufenthalte verbunden. Remdesivir verringerte das Risiko für Krankenhausaufenthalte. Molnupiravir und Bebtelovimab zeigten keine signifikanten Vorteile.
Ein systematischer Review mit Metaanalyse zur Sicherheit und Wirksamkeit von Camostat Mesylat zur Behandlung von COVID-19 fand keine signifikante Verbesserung des klinischen Verlaufs bei Patienten mit COVID-19 mit Camostat versus Placebo.
Eine retrospektive, beobachtende Kohortenstudie mit 180 pädiatrischen COVID-19-Patienten in Behandlung mit Remdesivir zeigte häufig nur milde Erhöhungen der Transaminasen und nur vorübergehend erhöhte Laborwerte.
Eine exploratorische Analyse einer Phase-3-Studie über fast 1000 Patienten fand eine mögliche Risikoreduktion für manche Long-COVID-Symptome mit Ensitrelvir. Jedoch waren die Ergebnisse im Zeitverlauf inkohärent und meist statistisch nicht signifikant.
Rehabilitationsmaßnahmen können für ältere Erwachsene mit Long-COVID signifikante Verbesserungen erreichen, fand ein systematischer Review mit Metaanalyse über 11 randomisiert-kontrollierte Studien. Je nach Symptomatik kann hierbei ein sinnvoller Therapieschwerpunkt gesetzt werden, zeigten die Ergebnisse.
Eine Metaanalyse über 14 klinische Studien mit insgesamt 7 153 Patienten zeigte, dass das Antidepressivum Fluvoxamin wirksam einen klinisch ungünstigen Verlauf bei COVID-19-Pneumonie verhindern helfen kann.