Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA gelten als vielversprechend zur Prophylaxe der Migräne. Eine Netzwerk-Metaanalyse über 40 randomisiert-kontrollierte Studien mit zusammen 6 616 Teilnehmern fand nun, dass hochdosierte EPA/DHA effektiver und verträglicher Attacken vorbeugte als klassische Prophylaxen.
Ein internationales Wissenschaftlerteam konnte zeigen, dass Atogepant 60 mg täglich zur Migräneprophylaxe bei Patienten mit gescheiterten Vorbehandlungen wirksam ist. Zudem war Atogepant in der Phase-IIIb-Studie sicher und verträglich.
Der Migräne-Antikörper Fremanezumab war nach Zwischenanalyse über 318 Patienten in der italienischen Alltagspraxis über 6 Monate wirksam und sicher. Etwa 80 % der Patienten erreichten die italienischen Kriterien für eine Fortbehandlung nach Monaten 3 und 6.
Eine systematische Studienrecherche und zusammenfassende Analyse über 74 Studien mit insgesamt 32 990 Patienten zeigte, dass die neuen Antikörper (Biologika) gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor bzw. die Wirkstoffe der Gepant-Klasse das beste Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil zur vorbeugenden Behandlung von Migräne aufweisen.
Die Wirksamkeit und Sicherheit einer sich im Mund auflösenden Tablette mit Rimegepant konnte in einer Phase-3-Untergruppenanalyse über 1 075 Patienten mit Migräne in China bestätigt werden.
Eine Analyse über insgesamt mehrere Millionen Frauen und deren Kinder in den USA fand ein höheres Risiko für Autismus-Spektrum-Störungen bei Kindern, die in der Schwangerschaft dem Antiepileptikum Valproat ausgesetzt worden waren. Topiramat und Lamotrigin schienen das Risiko hingegen nicht zu erhöhen.
Eine aktuelle Netzwerk-Metaanalyse aus China hat sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit von Galcanezumab zur Migräneprophylaxe beschäftigt. Eine Dosis von 240 mg erwies sich als besonders wirksam.
Eine Analyse über 38 Echtwelt-Studien ermittelte, dass die monoklonalen Antikörper gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor zur Migräneprophylaxe besonders bei Patienten vielversprechend zu sein scheinen, bei denen auch Triptane wirken und die einseitige Migränekopfschmerzen haben. Risikofaktoren für eine Migräne-Chronifizierung wie Adipositas oder Depression sollten demnach hingegen gezielt behandelt werden, sie reduzierten die Chance einer Wirksamkeit der Migräneantikörper.
In einer Netzwerk-Metaanalyse über 19 randomisiert-kontrollierte Studien der Phase 3 mit insgesamt 14 584 Patienten zeigten Migräne-Experten, dass die Migräneprophlyaxe mit monoklonalen Antikörper und Gepanten im Placebo-Vergleich sicher und verträglich ist.
Zentraler Aspekt bei der Einschätzung der Wirksamkeit einer Migräneprophylaxe ist bislang die Zahl der monatlichen Kopfschmerztage. Ein Fallbericht einer schwedischen Patientin mit chronischer Migräne zeigt jedoch, dass die Optimierung der Therapie mit den neuen Migräne-Antikörpern individuell auch andere Wirksamkeitsparameter berücksichtigen sollte.
Eine prospektive Analyse von Real-World-Daten in Griechenland zur Migräneprophylaxe Fremanezumab zeigte gute Wirksamkeit sowohl bei 97 Patienten mit hochfrequent-episodischer, als auch bei 107 Patienten mit chronischer Migräne, bei gutem Sicherheitsprofil. 83,5 % der Personen mit episodischer und 62,6 % der Personen mit chronischer Migräne konnten die Zahl monatlicher Kopfschmerztage mit der Prophylaxe mindestens halbieren.
Eine aktuelle Studie der Phase 3 untersuchte den Einfluss des oralen präventiven CGRP-Rezeptorantagonisten Atogepant auf verschiedene Patienten-berichtete Maße bei erwachsenen Patienten mit episodischer Migräne. Lebensqualität, Alltagsaktivität und körperliche Aktivität besserten sich mit 30 mg und 60 mg Atogepant über 12 Wochen signifikant im Placebo-Vergleich.
Im systematischen Review mit Metaanalyse ermittelten Wissenschaftler die Evidenz zu einem möglichen Wear-Off-Effekt bei den Antikörpern gegen Migräne. Über 4 Studien und 2 409 Patienten zeigten vor allem Personen mit chronischer Migräne eine zu früh nachlassende Wirkung der Biologika, die im Behandlungsalltag eine Anpassung des Therapieturnus nötig machen könnte. Allerdings bemängeln die Autoren die Datenlage: Es konnten nur Hinweise zu einem der vier zugelassenen Wirkstoffe betrachtet werden.