Die Analyse einer prospektiven Kohortenstudie in den Niederlanden über 150 507 Personen fand dass Migränepatienten, speziell Frauen, häufiger COVID-19 entwickelten. Symptome wie Kopfschmerz, Ansomie, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme traten häufiger nach COVID-19 und dann besonders bei Migränepatienten auf. Entsprechendes Screening könnte daher sinnvoll sein, so das Fazit.
Der Multikomponenten-Impfstoff mRNA-1083 gegen SARS-CoV-2 und vier Stämme des Influenzavirus zeigte sich in einer randomisiert-kontrollierten Studie mit 8 015 Personen ab 50 Jahren nicht-unterlegen zu der Koadministration eines üblichen quadrivalenten Influenza-Impfstoffs und des SARS-CoV-2-Impfstoffs mRNA-1273. Der neue Impfstoff rief teils eine höhere Immunantwort als die Koadministration hervor, bei akzeptabler Verträglichkeit und Sicherheit.
Eine aktuelle Metaanalyse konnte zeigen, dass Menschen nach einer COVID-19-Erkrankung ein signifikant erhöhtes Risiko haben, an einer neu auftretenden Demenz zu erkranken. Dieser Zusammenhang betraf insbesondere ältere Menschen über 65 Jahren.
Eine aktuelle Studie konnte zeigen, dass Menschen mit Asthma oder COPD ein erhöhtes Long-Covid-Risiko aufweisen. Besonders Asthma erhöht das Risiko für eine anhaltende Erschöpfung nach COVID-19. Die Ergebnisse deuten zudem auf einen Zusammenhang zwischen COVID-19 und chronischen Entzündungen hin.
Neue Studienergebnisse deuten auf ein erhöhtes Risiko bei Frauen hin, nach einer SARS-CoV-2-Infektion an Long COVID zu erkranken. Die Risikoerhöhung war besonders stark bei Frauen im Alter von 40 bis 55 Jahren ausgeprägt.
Schlechte Schlafqualität, zeigte eine beobachtende Kohortenstudie mit 4 781 Personen ab 60 Jahren mit COVID-19, steht mit höherem Risiko für Long-COVID und ausgeprägterer Symptomatik in Zusammenhang. Bei einer Coronavirusinfektion älterer Personen, so das Fazit, sollte demnach auch die Schlafgesundheit untersucht und multidisziplinär verbessert werden, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden und gesundes Altern zu unterstützen.
Welche Folgen hat die Pandemie für Menschen mit chronischen Erkrankungen? Dies wurde in Italien am Beispiel von 2722 Patienten mit Multipler Sklerose (MS) im Rahmen einer Online-Umfrage untersucht. Es zeigte sich, dass auch für weniger schwer erkrankte Personen ein guter Zugang zu medizinischer und psychologischer Betreuung wichtig ist. Auch pflegende Menschen mussten im Lockdown kompensieren und litten an Überlastung. Die Autoren plädieren für Strategien zur Sicherstellung kontinuierlicher Pflege für Chroniker auch in Pandemien.
Die Behandlung mit Nirmatrelvir-Ritonavir bei mildem oder mittelschwerem COVID-19 war sicher und wirksam bei schwangeren Frauen, fand ein systematischer Review mit Metaanalyse über 6 Studien. Nur wenige der Patientinnen mussten stationär behandelt werden. Auch die Rate typischer Komplikationen im Zusammenhang mit COVID-19 in der Schwangerschaft war gering.
Ein Umbrella-Review hat den Zusammenhang zwischen Übergewicht und den Folgen von COVID-19 untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass Übergewicht das Risiko für schwere Krankheitsverläufe signifikant erhöht. Adipositas konnte als beeinflussbarer Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe bestätigt werden.
Eine Kohortenstudie mit 58 jungen Krebspatienten in der Türkei zeigte eine Immunantwort gegen das neue Coronavirus sowohl mit mRNA- als auch mit Totimpfstoff. Die Serokonversionsrate war jedoch mit dem mRNA-Impfstoff signifikant höher. Typische Impf-Nebenwirkungen traten vergleichbar häufig mit beiden Impfstoffen und ähnlich oft zu gesunden Kindern und Jugendlichen auf.
Eine retrospektive Beobachtungsstudie zeigt, dass inhalierte Kortikosteroide nicht den Schweregrad einer Lungenentzündung bei COVID-19 oder das Sterberisiko erhöhen. Patienten mit Asthma oder COPD könnten demnach, so das Fazit, vermutlich ihre Inhalationsbehandlung auch bei einer COVID-19-Pneumonie fortführen.
Eine retrospektive, beobachtende Kohortenstudie mit 180 pädiatrischen COVID-19-Patienten in Behandlung mit Remdesivir zeigte häufig nur milde Erhöhungen der Transaminasen und nur vorübergehend erhöhte Laborwerte.
Eine exploratorische Analyse einer Phase-3-Studie über fast 1000 Patienten fand eine mögliche Risikoreduktion für manche Long-COVID-Symptome mit Ensitrelvir. Jedoch waren die Ergebnisse im Zeitverlauf inkohärent und meist statistisch nicht signifikant.