Ist der Chronotyp wichtig für Migräne? Ob am frühen Morgen aktiv oder eher Nachteule mit spätem Erwachen kann nach einer italienischen Untersuchung die Häufigkeit von Migräneanfällen beeinflussen, berichteten Neurologen.
Woran erkennt man Migränewetter? Epidemiologen in den USA untersuchten, welches Wetter die Häufigkeit von Migräneattacken beeinflusst. Dazu werteten sie Kopfschmerztagebücher von Betroffenen aus und glichen sie unter anderem mit Wetterdaten ab. Die Patienten litten tatsächlich häufiger unter Migräne, wenn die Luftfeuchtigkeit relativ hoch war – allerdings nur in der wärmeren Jahreszeit. Im Winter war dagegen schlechte Luftqualität mit häufigeren Anfällen assoziiert.
Ein aus Frequenz, Schwere und Dauer zusammengefasstes Maß für Migräneschmerzen wurde zur Einschätzung der prophylaktischen Wirkung des CGRP-Antikörpers Galcanezumab analysiert. In der Auswertung von 3 Placebo-kontrollierten klinischen Studie zeigte sich eine größere Abnahme im Gesamt-Migräneschmerzmaß TPB sowohl bei Patienten mit episodischer als auch chronischer Migräne bei Behandlung mit dem Antikörper Galcanezumab.
Viele Betroffene kennen Nackenschmerzen bei Migräne. Liegt dem Schmerz eher eine Überempfindlichkeit zugrunde, oder gibt es tatsächlich Auffälligkeiten in Halswirbelsäule und Muskulatur? Dies untersuchten brasilianische Forscher nun, indem sie Patienten mit Migräne zu verschiedenen Symptomen befragten und ihre Beweglichkeit und Muskelkraft in der Nackenregion testeten.
Zavegepant ist ein selektiver CGRP-Rezeptorantagonist zur Anwendung als Nasenspray bei akuter Migräne. Die vorliegende Studie ermittelte die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Zavegepant in verschiedenen Dosierungen versus Placebo bei 1 588 Personen. In Einzeldosen von 10 oder 20 mg war das Nasenspray mit gutem Sicherheitsprofil wirksam zur Akutbehandlung von Migräne.
Migräne zeichnet sich bei vielen Patienten nicht nur durch starke Kopfschmerzen aus, es kommen auch weitere Symptome vor. Wie sich diese Symptome abseits der Kopfschmerzen in den verschiedenen Phasen der Migräneattacke verhalten und verändern, wurde in dieser Studie eingehender untersucht.
Kopfschmerzerkrankungen wie Migräne und Schlafprobleme scheinen miteinander in Zusammenhang zu stehen. Kann man aber ermitteln, ob eines die Ursache, das andere die Wirkung ist? Dazu wurden Patienten mit Spannungskopfschmerz oder Migräne sowie gesunde Kontrollen zu Symptomen gestörten Schlafs befragt.
Es kommt häufig vor, dass Migränepatienten Symptome vor der eigentlichen Migräne aufweisen, die diese ankündigen. Dazu kann ein Flimmern im Sichtfeld oder auch erhöhte Geräuschempfindlichkeit zählen. Sie können durch Umwelteinflüsse ausgelöst werden und gelten als beginnende Veränderung in der Hirnfunktion.
Koreanische Forscher berichten, dass Migränepatienten ein höheres Risiko für einen Hörverlust aufgrund von Schädigungen an Sinneszellen oder Nerven haben als andere Menschen. Ein solcher Hörsturz sollte durch den HNO-Arzt abgeklärt werden, um bleibenden Schäden vorzubeugen und das Gehör wieder schnell komplett herzustellen.
Die Wirksamkeit von Galcanezumab konnte in dieser Studie besonders bei Patienten mit chronischer Migräne gezeigt werden, die bereits erfolglos andere Prophylaxemethoden eingesetzt hatten. Mit dem Antikörper litten Betroffene weniger Tage im Monat unter Migränekopfschmerz und waren auch in anderen Aspekten messbar weniger durch ihre chronische Migräne belastet.
Eine isolierte entzündliche Erkrankung der Blutgefäße des Auges kann nach diesem Fallbericht auch wie eine retinale Migräne erscheinen. Wenn also das Auge in Episoden erblindet, sollte statt an eine retinale Migräne auch an mögliche entzündliche Ursachen gedacht werden, die eventuell nur mit hochauflösenden Verfahren sichtbar gemacht werden können.
Eine neue Studie fand, dass sich der Blutgehalt von Neurosteroiden, die wesentliche Signalhormone im Nervensystem, bei Patienten mit Migräne und Clusterkopfschmerz im Vergleich zueinander und im Vergleich zu Kontrollpersonen unterscheidet. Auch die Häufigkeit der Migräne zeigte sich in der Hormonmenge. Diese Hormone, die auch durch Stress beeinflusst werden, könnten einen Anteil an der Entstehung von Migräneanfällen haben, indem sie die Reizbarkeit der Nervenzellen verändern.
Körperliche Verletzung führt zu freier Mitochondrien-DNA (mtDNA) im Blut. Forscher zeigten nun, dass auch psychischer Stress bei gesunden Menschen die Menge zellfreier mtDNA steigen lassen kann. Auslöser für diesen Anstieg scheint ein Stresshormon zu sein. Mehr freie mtDNA wurde früher auch bei Depressionen gefunden. Eventuell wirkt chronisch psychischer Stress also über die mtDNA-Freisetzung als Auslöser und Verstärker von Depressionen und könnte auch bei Migräne zum Krafträuber werden.