Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 13 Studien und zusammen 331 655 Frauen fand doppelt so häufig Migräne bei Frauen mit Endometriose als bei Frauen ohne Endometriose. Dies konnte speziell für Migräne ohne Aura gesehen werden. Allerdings bestand ein hohes Verzerrungsrisiko. Weitere Studien sollten mögliche physiologische Mechanismen untersuchen, die dem Zusammenhang zugrundeliegen könnten, um Hinweise auf Therapieoptionen zu liefern.
Aktuelle Forschungsdaten zeigen, dass der Abnehmwirkstoff Liraglutid die Häufigkeit chronischer Migräneanfälle bei Menschen mit Adipositas signifikant reduzieren kann. Die Wirkung von Liraglutid war dabei unabhängig von einer Gewichtsabnahme.
Eine prospektive Studie mit 210 Teilnehmern über 1 Jahr wies Botulinumatoxin A als wirksame und gut verträgliche Behandlung zur Prophylaxe episodischer Migräne aus.
Die Häufigkeit und Schwere von Kopfschmerz- und Schwindelattacken nahm in einer Querschnittsstudie über 203 Patienten mit vestibulärer Migräne mit der Zeit ab. Aber nur ein kleiner Teil der Patienten wurde vollständig symptomfrei. Die Behandlungsoptionen müssen demnach, speziell bei Schwindelattacken bereits in jungem Alter, besser ausgeschöpft werden.
Koffeinkonsum kann einen Einfluss auf schwere Kopfschmerzen und Migräne haben, zeigte eine Analyse über 5 234 Menschen. Personen mit ausgeprägterem Koffeinkonsum hatten demnach ein höheres Risiko für Kopfschmerzen.
Parenterale Kortikosteroide stellen in der Notaufnahme eine effektive Option zum Verhindern von Rückfällen bei akuter Migräne dar. Einige der typischerweise parenteral eingesetzten Wirkstoffe zur Schmerzlinderung bei der akuten Attacke wie Ergot-Wirkstoffe, Neuroleptika oder Kombinationstherapien, aber auch Lidocain können ebenfalls effektiv das Risiko eines Rückfalls senken, so das Fazit des systematischen Reviews mit Metaanalyse.
Die Einnahme von CGRP-Biologika zur Behandlung von episodischer oder chronischer Migräne erhöhte nicht das Risiko für Bluthochdruck, fand ein systematischer Review mit Metaanalyse über 11 Studien. Allerdings kam es zu geringfügig mehr unerwünschten Ereignissen als mit einem Placebo, jedoch bei guter Akzeptanz.
Eine Studie aus der Alltagspraxis bestätigte vorherige klinische Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Rimegepant zur Akutbehandlung von Migräne. 44,7 % der Patienten waren innerhalb von 2 Stunden schmerzfrei, speziell wenn die Einnahme innerhalb einer Stunde nach Schmerzbeginn erfolgte.
Eine Analyse über 3 klinische Studien der Phase 3 mit Patienten mit episodischer und chronischer Migräne demonstrierte, dass Atogepant in täglicher Dosierung von 60 mg über die ersten 4 Wochen eine bessere Wirksamkeit als Migräneprophylaxe erreichte als ein Placebo. Patienten litten bereits am ersten Tag seltener an Migräne und hatten eine verbesserte Lebensqualität.
In einer randomisiert-kontrollierten Pilotstudie mit 38 Patienten erwies sich der CGRP-Antikörper Galcanezumab als wirksam zur Behandlung vestibulärer Migräne im Vergleich zu einem Placebo. Längere Studien sollten dies nun mit mehr Patienten überprüfen.
In einer großen US-amerikanischen Kohortenstudie mit 39 312 Frauen war das Risiko für die Parkinson-Krankheit nicht davon beeinflusst, ob Frauen an Migräne litten oder nicht. Weder die Art der Migräne noch die Häufigkeit der Migräneattacken waren mit dem Parkinson-Risiko assoziiert. Dies soll nun auch bei Männern mit und ohne Migräne untersucht werden.
Die Behandlung mit Onabotulinumtoxin-A führte auch nach langfristiger Behandlung über mehr als 5 Jahre zu anhaltender Reduktion der Häufigkeit von Migräneattacken. Dabei kamen keine neuen Sicherheitsbedenken auf.
Eine koreanische Kohortenstudie zeigte, dass Statine die Wahrscheinlichkeit von Migräneattacken reduzieren könnten. Die Wirksamkeit variierte unter anderem mit Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum.