Forschungsergebnisse und Studien
zu innovativen Arzneimitteln,
neuen Therapien und Heilungschancen
…Vielleicht gibt es schon eine bessere Therapie oder ein wirksameres Arzneimittel – und ich weiß es noch nicht!
Zu diesen Krankheitsbildern recherchieren wir die aktuellsten wissenschaftlichen Studien- und Forschungsergebnisse zu innovativen Arzneimitteln, neuen Therapien und Heilungschancen
In klinischen Studien zur Wirksamkeit von Migräneprophylaxen gibt es immer Responder und Non-Responder – also Teilnehmer, bei denen das Medikament ausreichend wirkt und solche, bei denen keine genügende Wirkung vorliegt. Wie gut der Antikörper Fremanezumab bei Respondern wirkt, analysierten Forscher nun in einer Analyse zweier klinischer Studien. Die durchschnittliche Wirkung bei Respondern übertraf demnach deutlich die der gesamten Studienpopulation.
Die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit von Eptinezumab wurde im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit Doppeldiagnose chronischer Migräne (CM) und Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz (MÜK) untersucht. Das Biologikum Eptinezumab bewirkte eine größere Reduktion der monatlichen Migränetage und höhere Ansprechraten als die Placebo-Kontrolle. Etwa die Hälfte der Patienten entsprach infolge der Behandlung nicht länger den internationalen Kriterien für chronische Migräne und Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz.
Die Sicherheit und Wirksamkeit des monoklonalen Antikörpers Erenumab wurde bereits in früheren Studien demonstriert. Eine real-life Kohortenstudie in Italien untersuchte nun die Wirksamkeit in der Alltagspraxis bei episodischer und chronischer Migräne und ermittelte, ob prognostische Faktoren für die Wirkung abgeleitet werden können.
Können sich regelmäßiger Sport und medikamentöse Prophylaxen in ihrem Effekt auf die Migräne ergänzen? Dies untersuchte eine prospektive Kohortenstudie. Studienteilnehmer, die mindestens dreimal wöchentlich moderat bis anstrengend aktiv waren, litten seltener unter Kopfschmerzen als weniger sportliche Betroffene. Die Assoziation zwischen Sport und monatlichen Kopfschmerztagen variierte je nach Einsatz von Migräneprophylaxen zu Beginn der Studie – Betroffene mit Prophylaxebehandlung profitierten demnach messbar von regelmäßigem Sport.
Ferien, Lockdown, Distanzlernen – gerade jetzt wäre nicht nur die Chance, digitales Lernen zu verbessern oder gar zu ermöglichen, sondern auch einige andere Verbesserungen am System „Schule“ vorzunehmen. Dazu gehört auch die Diskussion um die Startzeit am Morgen, die gerade für Jugendliche mit ihrem entwicklungsbiologisch zu jüngeren Kindern und Erwachsenen verschobenen Tag-Wach-Rhythmus meist deutlich zu früh ist. Die renommierte Migräneexpertin Dr. Amy Gelfand untersuchte nun die gesundheitlichen Konsequenzen eines frühen oder späten Unterrichtsstarts am Beispiel jugendlicher Migränebetroffener in den USA.
Zwei Fallberichte von Patienten mit therapieresistenter chronischer Migräne deuten auf pulsierte Radiofrequenz-Stimulation (PRF) des Großen Okzipitalnerven (GON) als nützliche Option zur Behandlung hin.
Zusammenfassend deuten die Studien der letzten Jahrzehnte auf gute Wirksamkeit des Antiepileptikums Levetiracetam zur Behandlung von Migräne. Die Wirksamkeit konnte bisher vor allem bei episodischer Migräne, nicht aber bei der Behandlung chronischer Migräne überzeugen. Allgemein scheint das Medikament gut verträglich zu sein und stellt damit eine weitere Option zur Prophylaxebehandlung bei häufigen Migräneanfällen dar. Weitere klinische Studien sollten nun auch zur Behandlung von chronischer Migräne durchgeführt werden.
US-amerikanische Migräneexperten ermittelten und berichteten detailliert, welche Patienten unter einer vestibulären Migräne leiden und welche Symptome häufig sind. Demnach kann die Schwindelmigräne eine Entwicklungsform der bereits bestehenden, ‚normalen‘ Migräne bei Frauen in den Vierzigern darstellen. Veränderungen in der Migräne wie Schwindelanfälle sollte man allerdings trotzdem abklären lassen, um mögliche andere Erkrankungen auszuschließen.
Bei einem Transfer mit gefrorenen Embryonen (hauptsächlich im Blastozysten-Stadium) war das Risiko für SGA-Neugeborene geringer als bei Frauen mit Endometriose, die frische Embryonen erhielten.
Topiramat ist eine mögliche Prophylaxemedikation bei pädiatrischer Migräne. Iranische Forscher untersuchten nun, ob die Wirksamkeit in Kombination mit wöchentlicher Vitamin D-Ergänzung erhöht werden könnte. Die randomisierte, einzelverblindete Studie mit 57 Kindern mit Migräne fand eine größere Reduktion von Kopfschmerzfrequenz, -schwere und -dauer in der Kombinationsbehandlung im Zeitraum von zwei Monaten.
Diese Meta-Analyse verglich die Sicherheit und Wirksamkeit monatlicher Behandlungen mit Fremanezumab mit der vierteljährlichen Behandlung. Aus 3 randomisiert-kontrollierten Studien mit insgesamt 1884 Patienten zeigte sich eine bessere Wirksamkeit der monatlichen Behandlung ohne Nachteil im Risiko für adverse Ereignisse.
Psychologischer Stress ist ein anerkannter möglicher Trigger für Migräneattacken sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Forscher untersuchten daher nun, wie sich die Lebenssituation in der Pandemie auf die Symptomintensität und -frequenz bei pädiatrischen Migränepatienten ausgewirkt hat. Die Kliniker sahen eine signifikante Reduktion von Migränesymptomen, sowohl in ihrer Intensität als auch Frequenz, bei pädiatrischen Patienten im COVID-19-Lockdown in Norditalien.
In dem systematischen Review schienen die untersuchten DMARD keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit zu haben. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass mehr Forschung – vor allem auch zu Männern und Fruchtbarkeit – stattfinden muss. Die Fruchtbarkeit bzw. ein Kinderwunsch sollte bei einer Entscheidung für oder gegen ein Medikament immer berücksichtigt werden.