Forschungsergebnisse und Studien
zu innovativen Arzneimitteln,
neuen Therapien und Heilungschancen
…Vielleicht gibt es schon eine bessere Therapie oder ein wirksameres Arzneimittel – und ich weiß es noch nicht!
Zu diesen Krankheitsbildern recherchieren wir die aktuellsten wissenschaftlichen Studien- und Forschungsergebnisse zu innovativen Arzneimitteln, neuen Therapien und Heilungschancen
Die Wirksamkeit der beiden Wirkstoffe Ofatumumab und Teriflunomid bei der Multiplen Sklerose (MS) wurde nun in zwei Phase-3-Studien miteinander verglichen. Insgesamt zeigte sich die Behandlung mit Ofatumumab bei Multipler Sklerose als effektiver zur Verhinderung jährlicher Rückfälle als das Vergleichsmedikament Teriflunomid.
Bei einem Fehler in der Immunabwehr, wie er bei der Multiplen Sklerose (MS) vorliegt, könnte es eine gute Idee sein, die kranken Abwehrzellen zu schwächen und gesunde Zellen zu fördern. Dazu kann das eigene System aus blutbildenden Zellen, das zu Angriffen auf das eigene Nervensystem führt, durch ein aufgefrischtes System ohne diese Grunderkrankung mittels Stammzellentransplantation ergänzt werden. Ein internationales Team von Neurologen und Immunologen untersuchte nun, wie sich eine Stammzellentransplantation im Vergleich zu einer üblichen medikamentösen Therapie mit sogenannten krankheitsmodifizierenden Medikamenten auf den Krankheitsfortschritt bei der MS auswirkte.
Mexikanische Forscher ermittelten bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS), wie wirksam eine Stammzellentransplantation den Krankheitsfortschritt ihrer MS aufhalten oder verlangsamen konnte und wie sicher diese Behandlung war.
Methylphenidat, Modafinil und Amantadin werden häufig zur Linderung der Fatigue bei Multipler Sklerose (MS) verschrieben. In einer randomisierten, kontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit der drei Mittel überkreuzt miteinander und mit einem Placebo verglichen. Daten von 136 Teilnehmern zeigten keinen Behandlungsvorteil der Wirkstoffe bei der MS-Fatigue.
Forscher stellten in einer nachträglichen Neuanalyse klinischer Studien zur Wirksamkeit von Ocrelizumab bei der Multiplen Sklerose die Frage, ob es Unterschiede je nach Patientengruppe gibt. Die Ergebnisse legen neue Forschungsfragen zu Ocrelizumab bei der MS nahe. Zukünftige Studien sollten demnach besonders den Blick auf den Schweregrad der Erkrankung sowie die Altersgruppen der Patienten richten. Aber auch das Gewicht der Patienten könnte ein wichtiger Faktor sein, der für weitere Dosierungsstudien berücksichtigt werden sollte.
Das bildgebende Verfahren MRT (Magnetresonanztomographie) hat eine große Bedeutung bei der Einschätzung der Krankheitsaktivität bei der Multiplen Sklerose (MS). Eine fortschreitende Erkrankung zeigt sich mit Schädigungen im Gehirn. Forscher analysierten bildgebende MRT-Daten aus zwei klinischen Studien und fanden darin einen raschen Effekt von Ocrelizumab auf die MS-Krankheitsaktivität im Gehirn.
Multiple Sklerose (MS) ist eine vielschichtige Erkrankung mit Auswirkungen auf verschiedenste Aufgaben unsere zentralen Nervensystems, beispielsweise auf die generelle Denkleistung und die Geschwindigkeit, mit der Denkprozesse ablaufen. Ob das Medikament Siponimod die Denkleistungsgeschwindigkeit bei Patienten mit der sekundär progressiven MS (SPMS) positiv beeinflussen kann, untersuchte nun eine randomisierte Studie der Phase 3. Es zeigten sich klinisch bedeutsame Behandlungseffekte in einem Kognitionstest im Placebo-Vergleich.
Vitamin D hat antiinflammatorische Effekte. Ob erhöhte Mengen an Vitamin D bei Multipler Sklerose aber hilft, ist bisher noch weitgehend unklar. In einer klinischen Studie wurde die Wirkung von hochdosiertem Vitamin D im Vergleich zu Placebo ergänzend zur Behandlung mit Beta-Interferon untersucht. Im NEDA-3-Wert zeigte sich kein Unterschied zwischen Placebo und Vitamin D nach 48 Wochen, bildegebende Daten deuteten jedoch auf mögliche Vorteile der Ergänzungsbehandlung.
Wie sicher und verträglich ist der neue Wirkstoff Ozanimod im Vergleich zu einer anderen möglichen Therapie der schubförmigen Multiplen Sklerose? Dies wurde in einer 12-monatigen klinischen Studie mit fast 500 Patienten je Behandlungsgruppe ermittelt. Die Studienautoren berichten, dass die Behandlung mit Ozanimod im Vergleich zu Beta-1a-Interferon über 12 Monate gut vertragen wurde. Gleichzeitig erlitten die Patienten der Ozanimod-Gruppe seltener Rückfälle in der Behandlungsphase als die Patienten der Kontrollgruppe mit Beta-1a-Interferon.
Ozanimod gehört zur gleichen Wirkstoffklasse wie Fingolimod, soll aber gezielter wirken. Daten aus der Erweiterung der Phase-II-Studie deuten auf eine anhaltende Wirkung hin.
Schlechter kontrollierbare Arm- und Handbewegungen sind eine häufige Folge der primär progressive Multiple Sklerose (PPMS). Ein internationales Team von Neurologen ermittelte nun, ob der Wirkstoff Ocrelizumab eine Chance auf Verlangsamung dieses Symptoms im Krankheitsverlauf bietet oder eventuell gar Hoffnung auf Verbesserungen machen kann. Die exploratorische Analyse einer klinischen Studie zeigte eine messbar langsamere Progression der Beeinträchtigung in der langfristigen Beobachtung als mit einem Placebo.
Aus der Analyse dreier großer klinischer Studien zur Behandlung der Multiplen Sklerose (RRMS und PPMS) zeigte sich, dass infusionsbedingte Reaktionen mit Ocrelizumab typischerweise mild oder moderat ausfielen und seltener nach der ersten Infusion auftraten. Die Häufigkeit solcher Reaktionen kann demnach mit Vorbehandlungen, z. B. mit Antihistaminen, gesenkt werden. Anpassungen der Infusionsgeschwindigkeit und symptomatische Behandlung konnten Beschwerden zudem effektiv lindern.
Zur ergänzenden Behandlung mäßig bis starker Spastizität bei der Multiplen Sklerose ist medizinisches Cannabis in Form eines Cannabis-Sprays zugelassen. Italienische Neurologen untersuchten, ob begleitende Physiotherapie zur Wirksamkeit vom Cannabis-Spray gegen Spastizität beitragen kann. Demnach zeigte sich nicht nur verbesserte Wirkung, sondern es brachen auch weniger Betroffene die Cannabis-Behandlung mit begleitender Physiotherapie ab.