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Wissenswertes zu Darmkrebs

Darmkrebs (kolorektales Karzinom) ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung des Mannes (nach Prostatakrebs). Und auch bei Frauen steht der Darmkrebs auf Platz zwei (nach Brustkrebs) der häufigsten Krebsarten. Es handelt sich dabei um einen bösartigen Tumor im Dickdarm oder Mastdarm. Dieser tritt meist im höheren Alter auf, was bedeutet, dass viele ältere Personen betroffen sind (siehe ältere Patienten). Warum der eine an Darmkrebs erkrankt, während ein anderer von dieser Erkrankung verschont bleibt, ist derzeit noch nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass der Lebensstil das Krebsrisiko beeinflussen kann (siehe Lebensstil und Ernährung). Doch auch andere Faktoren wie z. B. die Erkrankung Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (siehe Begleit- und Folgeerkrankungen) oder bestimmte Gene können das Darmkrebs-Risiko erhöhen (siehe Prävention und Risiko).
Symptome und Vorsorge
Tückisch an Krebserkrankungen ist, dass sie im Anfangsstadium meist symptomlos verlaufen. Üblicherweise zeigen Darmkrebs-Patienten erst Symptome, wenn der Krebs bereits weiter fortgeschritten ist. Zu diesen gehören Blut im Stuhl, Verhärtungen im Bauchraum, veränderte Stuhlgewohnheiten oder starke Bauchschmerzen. Aufgrund der Tatsache, dass erst spät im Krankheitsverlauf Beschwerden auftreten, eine frühe Behandlung für die Prognose jedoch entscheidend ist, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung umso wichtiger (siehe Darmkrebsvorsorge). Diese wird bei Personen ohne erhöhtes Risiko ab einem Alter von 50 Jahren angeboten. Dabei kommt zum einen ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl und zum anderen die Darmspiegelung (Koloskopie) zum Einsatz. Bei der Darmspiegelung handelt es sich um eine besonders effektive Vorsorgemaßnahme. Das liegt daran, dass mit ihr Polypen, aus denen die allermeisten Darmtumore hervorgehen, erkannt und entfernt werden können, noch bevor sich diese zum Darmkrebs entwickeln.
Diagnose
Besteht der Verdacht auf Darmkrebs, wird eine Darmspiegelung durchgeführt, bei der der Arzt Gewebeproben entnimmt, die dann im Weiteren auf Krebszellen untersucht werden (Biopsie). Auch die Polypen, die eventuell bei einer Vorsorgeuntersuchung abgetragen wurden, werden auf Krebszellen untersucht. Wurden Krebszellen gefunden, hat sich der Krebsverdacht bestätigt. Nun ist es wichtig, zu wissen, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist und ob der Krebs bereits Absiedlungen in anderen Körperregionen (Metastasen) gebildet oder Lymphknoten befallen hat. Zu diesem Zweck kommen weitere bildgebende Maßnahmen wie Röntgenuntersuchungen, Ultraschallaufnahmen, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) zum Einsatz. Auch spezielle Tumormarker wie das klassische carcinoembryonale Antigen (CEA) werden bestimmt. Diese ermöglichen es, den späteren Krankheitsverlauf besser beobachten zu können. Mit Hilfe aller Ergebnisse wird der Krebs einem Stadium zugeteilt (siehe Patientengruppen). Das Stadium ist entscheidend für den Behandlungsverlauf.
Behandlung
Die Behandlung von Darmkrebs richtet sich nach dem Stadium, in dem der Krebs entdeckt wurde (siehe Therapien). Die Operation bildet den Grundstein der Darmkrebsbehandlung (siehe Operation). Hat der Krebs bereits Lymphknoten befallen (Stadium III) oder kam es zu einem ungünstigen Operationsergebnis, wird im Anschluss eine Chemotherapie oder Strahlentherapie oder eine Kombination aus beidem (Radiochemotherapie) empfohlen (adjuvante Chemotherapie), um das Risiko für einen Krankheitsrückfall zu reduzieren. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, bereits vor der Operation eine Chemotherapie zu starten (neoadjuvante Chemotherapie), um den Tumor zu verkleinern und somit die Operation zu erleichtern.
Haben sich bereits Metastasen gebildet, ist eine Heilung alleine durch die Operation des Primärtumors im Darm nicht mehr möglich. In diesem Fall müssen, wenn möglich, die Metastasen ebenfalls entfernt werden. Um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, kann eine Chemotherapie eingesetzt werden (siehe Chemotherapie). Ergänzend dazu stehen bereits neuartige, zielgerichtete Arzneimittel zur Verfügung (siehe innovative Arzneimittel), die über einen anderen Mechanismus wirken als die Wirkstoffe der Chemotherapie (Zytostatika). Neben all den Medikamenten spielt auch ein gesunder Lebensstil mit viel körperlicher Bewegung und einer gesunden Ernährung eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Krebs (siehe Lebensstil und Ernährung). Und auch ergänzende Methoden können in Betracht gezogen werden (siehe Alternatives und Ergänzendes).