Patienten mit metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs, bei denen die Erkrankung trotz Therapie mit einem Androgenrezeptor-Inhibitor fortschreitet, können im Hinblick auf das progressionsfreie Überleben von einer Therapie mit Cabozantinib + Atezolizumab profitieren. Bezüglich des allgemeinen Überlebens hatte die Kombinationstherapie keinen Vorteil gegenüber einem ARPI-Wechsel. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in einer randomisierten Phase-3-Studie.
Patienten mit lokal begrenztem Prostatakrebs hatten ein geringeres Risiko für eine erektile Dysfunktion, wenn die minimal-invasive radikale Prostatektomie durch einen Roboter assistiert wurde (RARP). Dies war das Ergebnis einer Metaanalyse von 13 Studien.
Eine Metaanalyse über 6 Studien mit 6 593 Prostatakrebs-Patienten fand, dass akute Toxizität der Prostatakrebs-Radiotherapie statistisch signifikant mit späten Toxizitäten und reduzierter Lebensqualität der Patienten assoziiert ist. Die Daten unterstützen daher Maßnahmen zur Reduktion akuter Nebenwirkungen der Bestrahlung sowie Studien, die ermitteln, ob dies auch spätere Toxizitäten reduzieren kann.
Prostatakrebs-Behandlungen mit Degarelix gingen nach einem systematischen Review mit Metaanalyse über 13 Studien mit einer geringeren Inzidenz großer adverser kardiovaskulärer Ereignisse im Vergleich zu GnRH-Agonisten einher. Die Autoren schließen, dass GnRH-Antagonisten wie Degarelix womöglich einen kardiovaskulären Sicherheitsvorteil in der Prostatakrebstherapie bieten könnten. Weitere Studien müssen dies jedoch gezielt überprüfen.
Eine randomisierte Studie zum Vergleich von Metastasen-gerichteter Therapie (MDT) versus elektive nodale Radiothreapie (ENRT) in Kombination mit Androgendeprivationstherapie über 6 Monate fand mit 190 Prostatakrebs-Patienten, dass ENRT ein verbessertes Metastasen-freies Überleben erreicht. Die Methode soll daher in Phase-3-Studien überprüft werden, um als Standardbehandlungsansatz eingesetzt werden zu können.
Während einer Chemotherapie ist das Risiko für Zahnfleischentzündungen erhöht, insbesondere wenn keine unterstützenden Maßnahmen zur Mundgesundheit getroffen werden. Aktuelle Studiendaten konnten nun zeigen, dass eine ergänzende Photobiomodulationstherapie während einer Chemotherapie Zahnfleischentzündungen reduzieren und begleitende Schmerzen lindern kann.
Eine randomisiert-kontrollierte Studie mit 381 Patienten fand, dass die NeuroSAFE-Methode für eine Nerven-schonende radikale Prostatektomie die Patienten-berichtete erektile Funktion nach 12 Monaten sowie kurzfristig die Harnverhalt-Funktion verbesserte.
Ein systematischer Review mit Metaanalyse und Netzwerk-Metaanalyse über 26 Studien zeigte, dass die Prostatakrebs-Behandlung mit ARSI (Androgenrezeptor-Antagonisten) zusätzlich zu ADT (Androgendeprivationstherapie) das Risiko für unerwünschte Ereignisse im Zentralnervensystem (ZNS) erhöht. Jeder Wirkstoff hat demnach jedoch ein eigenständiges Profil von Effekten. Die Therapiewahl könnte demnach auch mit Blick auf mögliche unerwünschte Ereignisse des ZNS erfolgen, die im jeweiligen Patienten besonders vermieden werden sollten.
PSMA-TAT wies in einem systematischen Review mit Metaanalyse über 18 Studien vielversprechende Wirksamkeit mit akzeptablem Sicherheitsprofil bei der Behandlung von metastasierendem Prostatakrebs mit Kastrationsresistenz auf. Die Autoren sehen Bedarf für randomisiert-kontrollierte Studien zur Optimierung des Behandlungsprotokolls für die klinische Praxis.
Eine Analyse der PEACE-1-Studie fand, dass bei Patienten mit de novo metastasiertem kastrationssensitivem Prostatakrebs die Kombination von Radiotherapie mit der Standardbehandlung plus Abirateron keinen signifikanten Einfluss auf das Gesamtüberleben hatte. Allerdings verbesserte sie die radiografische progressionsfreie Überlebenszeit und reduzierte urogenitale Komplikationen signifikant, ohne die Gesamttoxizität zu erhöhen. Die Autoren erwarten daher, dass Radiotherapie künftig in die Standardbehandlung integriert wird.
Die Sicherheitsprofil-Analyse einer Phase-3-Studie fand, dass unerwünschte Ereignisse unter Talazoparib plus Enzalutamid generell zu managen waren. Dies schloss sowohl die Gesamtgruppe der Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs ein (n = 389) als auch HRR-defiziente Patienten (homologe rekombinante Reparatur; n = 198).
Die Sekundär-Analyse der Phase-3-Studie SPARTAN deutet auf mögliche Vorteile einer Prostata-gerichteten lokalen Therapie vor der Behandlung mit Apalutamid bei nicht-metastasierendem kastrationsresistentem Prostatakrebs. Speziell das Metastasen-freie Überleben unterschied sich signifikant zwischen den Gruppen. Weitere Studien müssen dies nun gezielt überprüfen.
Prehabilitationsprogramme können bei Krebspatienten signifikante Verbesserungen der körperlichen Funktionsfähigkeit erzielen, wie ein systematischer Review mit Metaanalyse von 27 randomisierten kontrollierten Studien zeigt. Diese Vorteile erstrecken sich offenbar auf verschiedene Krebsarten. Die Autoren plädieren dafür, Prehabilitationsprogramme mit mindestens einer sportlichen Komponente in den Behandlungsplan zu integrieren.