Das carcinoembryonale Antigen (CEA) ist ein Eiweißstoff, der vor allem bei Darmkrebserkrankungen als Tumormarker genutzt wird. Da CEA auch bei einigen gutartigen Erkrankungen oder beispielsweise bei Rauchern erhöht sein kann, dient dieser Tumormarker hauptsächlich zur Verlaufskontrolle während der Therapie und der Nachsorge. Aktuelle Leitlinien empfehlen bei Darmkrebs die Kontrolle von CEA vor einer Operation des Tumors. Es ist bekannt, dass eine erhöhte CEA-Konzentration nach einer Operation mit einem höheren Risiko zusammenhängt, Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden. Dagegen gibt es nur wenige Daten darüber, wie sich ein wieder normalisierter CEA-Wert nach der Operation auf die Prognose der Darmkrebserkrankung auswirkt. In einer neuen Studie aus den USA und Japan wurden daher 1027 Patienten mit Darmkrebs im Stadium I bis III, die eine operative Entfernung des Tumors hatten, untersucht.
Acetylsalicylsäure (ASS) wird vor allem angewandt, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. ASS verhindert, dass Blutplättchen verklumpen und sich an die Gefäßwände anlagern, und hemmt somit die Blutgerinnung. Neuste Studien haben gezeigt, dass ASS auch einen positiven Effekt auf das Überleben von Darmkrebs-Patienten haben kann.
Die Angst vor dem Krankheitsrückfall ist ein Problem, das viele Patienten betrifft, die eine Krebserkrankung überlebt haben. Etwa ein Drittel der Überlebenden berichtet von großer Angst vor dem Wiederauftreten der Erkrankung. Die damit verbundene Ungewissheit führt zu psychischem Stress und schränkt die Lebensqualität der Überlebenden stark ein.[…]
Die Chirurgie, der Fachbereich der Medizin, der sich mit Operationen beschäftigt, ist ein zentraler Pfeiler in der Therapie von Krebserkrankungen. Eine der größten Schwierigkeiten bei der Operation von Tumoren besteht darin, bösartiges und befallenes Gewebe von Gesundem zu unterscheiden.
In den USA empfiehlt die geltende Leitlinie des National Comprehensive Cancer Network (NCCN) bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs keine operative Entfernung des ursprünglichen Tumors (Primärtumor) als erste Therapiemaßnahme (Erstlinientherapie). Vor allem bei Patienten mit Aussiedlungen (Metastasen) ist die Operation des Primärtumors umstritten und wird oft nur zur Linderung der Beschwerden (palliativ) durchgeführt. Daher haben US-Wissenschaftler in einer rückblickenden Studie untersucht, ob die Entfernung des Primärtumors bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs und nicht entfernten Metastasen zu einer verbesserten Überlebensrate führte. Die Studie umfasste die Daten von 65543 Patienten mit Darmkrebs im Krankheitsstadium IV. Es wurden zwei Studiengruppen anhand der operativen Entfernung des Primärtumors unterschieden.
Die Laparoskopie (Bauchspiegelung) wird in der minimal-invasiven Chirurgie zur operativen Entfernung von Enddarmtumoren (Rektalkarzinom) genutzt. In der Zusammenfassung „Mensch vs. Maschine: operative Entfernung von Enddarmkrebs“ haben wir über robotergestützte, laparoskopische Operationen bei Patienten mit Enddarmkrebs berichtet.
Für Patienten mit einem fortgeschrittenen Darmkrebs bereichern sogenannte EGFR (kurz für epidermal growth factor receptor)-Hemmer seit einigen Jahren die Behandlungsmöglichkeiten. Bei den EGFR-Hemmern handelt es sich um Antikörper, die an EGFR binden und so dessen Funktion beim Tumorwachstum stören.
Metastasierter Darm- und Enddarmkrebs (Krankheitsstadium IV) wird je nach Lage und Merkmalen des ursprünglichen Tumors mit sogenannten EGFR-Hemmern behandelt. Dazu gehören die Wirkstoffe Cetuximab und Panitumumab, welche zusammen mit einer Chemotherapie verabreicht werden.
Bei metastasiertem Darmkrebs ist die Lage des ursprünglichen Tumors (Primärtumor) von großer Bedeutung für die Behandlung und die Prognose der Erkrankung. Dabei unterscheidet man grob zwischen rechtsseitigem und linksseitigem Primärtumor. Der Dickdarm liegt rahmenförmig im Unterbauch des Menschen.
Chemotherapien bei metastasiertem Darmkrebs (Krankheitsstadium IV) enthalten häufig den zellgiftigen Wirkstoff (Zytostatikum) Oxaliplatin. Nebenwirkungen der Chemotherapie mit Oxaliplatin können Leberschäden, Pfortaderhochdruck, Vergrößerungen der Milz und Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen) sein.
Wenn sich fortgeschrittener Darmkrebs über Aussiedlungen (Metastasen) in andere Organe ausgebreitet hat, ist eine Operation oftmals nicht sinnvoll oder sogar unmöglich. In diesen Fällen kann eine Chemotherapie den Betroffenen Lebenszeit verschaffen. Diese Behandlung beginnt mit mehreren Zyklen einer hochdosierten Chemotherapie (Induktionstherapie). Darauf folgt eine dauerhafte, vorbeugende Chemotherapie zur Vermeidung eines Krankheitsrückfalls, die als Erhaltungstherapie bezeichnet wird. Diese besteht bei metastasiertem Darmkrebs aus den Wirkstoffen Fluoropyrimidin und Bevacizumab. Die Wirksamkeit dieser Erhaltungstherapie wurde bereits in mehreren Studien belegt. In einer aktuellen Studie aus Deutschland und den Niederlanden wurde untersucht, ob bestimmte Faktoren die Erhaltungstherapie mit Fluoropyrimidin und Bevacizumab beeinflussen.
In dem Artikel „Neue Therapieoption für vorbehandelte Patienten mit metastasiertem Darmkrebs“ haben wir bereits über das im April 2016 zugelassene Zytostatikum Trifluridin/Tipiracil (TAS-102) berichtet. Diese Wirkstoffkombination ist zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit ausgesiedeltem (metastasiertem) Darmkrebs vorgesehen, die bereits mit verfügbaren Therapien erfolglos behandelt wurden oder für diese nicht geeignet sind. In solch schweren Krankheitsfällen war TAS-102 sogar dem inzwischen vom deutschen Markt genommenen Wirkstoff Regorafenib überlegen (siehe Artikel: Regorafenib oder TAS-102: was wirkt besser bei metastasiertem Darmkrebs?). In der internationalen RECOURSE-Studie wurde das verbesserte Überleben durch und die akzeptable Giftigkeit von TAS-102 bei Patienten mit metastasiertem Darmkrebs, die nicht von einer Standardtherapie profitierten, gezeigt.
Regorafenib und Trifluridin/Tipiracil (TAS-102) sind zellwachstumshemmende (zytostatisch) Wirkstoffe, die zur Behandlung von ausgesiedeltem (metastasiertem) Darmkrebs zugelassen sind. TAS-102 ist eine Wirkstoffkombination, wobei Trifluridin direkt in die Erbsubstanz (DNS) von Krebszellen eingebaut wird und so die DNS und die Zelle schädigt. Tipiracil blockiert den Abbau von Trifluridin. Bei Regorafenib handelt es sich um einen sogenannten Tyrosinkinaseinhibitor, der bestimmte wachstumsfördernde Signale von Krebszellen blockiert. Beide Wirkstoffe kommen bei fortgeschrittenen Krankheitsstadien zum Einsatz, wenn Therapien mit anderen Wirkstoffen erfolglos bleiben. In solchen Fällen von schwer behandelbarem (refraktär) Darmkrebs wurde die Wirksamkeit von Regorafenib und TAS-102 wissenschaftlich belegt. Es gibt jedoch noch keine Studie, die diese beiden Wirkstoffe direkt miteinander vergleicht.