Darmkrebs

Übersicht der Behandlungsmöglichkeiten

Aktuelle Studien- und Forschungs­ergebnisse

In den USA empfiehlt die geltende Leitlinie des National Comprehensive Cancer Network (NCCN) bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs keine operative Entfernung des ursprünglichen Tumors (Primärtumor) als erste Therapiemaßnahme (Erstlinientherapie). Vor allem bei Patienten mit Aussiedlungen (Metastasen) ist die Operation des Primärtumors umstritten und wird oft nur zur Linderung der Beschwerden (palliativ) durchgeführt. Daher haben US-Wissenschaftler in einer rückblickenden Studie untersucht, ob die Entfernung des Primärtumors bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs und nicht entfernten Metastasen zu einer verbesserten Überlebensrate führte. Die Studie umfasste die Daten von 65543 Patienten mit Darmkrebs im Krankheitsstadium IV. Es wurden zwei Studiengruppen anhand der operativen Entfernung des Primärtumors unterschieden.

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Darmkrebs ist mit ca. 60000 Neuerkrankungen pro Jahr die dritthäufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste Krebstodesursache in Deutschland. Daher ist die Darmkrebs-Früherkennung (Screening) eine gesetzlich verankerte Vorsorgemaßnahme. Zum aktuellen Angebot der Krankenkassen gehört im Alter von 50 bis 54 ein jährlicher Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl. Außerdem wird ab 55 eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) angeboten. Die Teilnehmerzahlen von diesem Screening-Programm sind jedoch sehr gering. Mit Start im Jahr 2013 hat eine Krankenkasse in Bayern zusätzliche Einladungsschreiben an ihre Versicherten versendet, wenn diese 50 bzw. 55 Jahre alt wurden und somit am Darmkrebs-Screening teilnehmen konnten.

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Wenn sich fortgeschrittener Darmkrebs über Aussiedlungen (Metastasen) in andere Organe ausgebreitet hat, ist eine Operation oftmals nicht sinnvoll oder sogar unmöglich. In diesen Fällen kann eine Chemotherapie den Betroffenen Lebenszeit verschaffen. Diese Behandlung beginnt mit mehreren Zyklen einer hochdosierten Chemotherapie (Induktionstherapie). Darauf folgt eine dauerhafte, vorbeugende Chemotherapie zur Vermeidung eines Krankheitsrückfalls, die als Erhaltungstherapie bezeichnet wird. Diese besteht bei metastasiertem Darmkrebs aus den Wirkstoffen Fluoropyrimidin und Bevacizumab. Die Wirksamkeit dieser Erhaltungstherapie wurde bereits in mehreren Studien belegt. In einer aktuellen Studie aus Deutschland und den Niederlanden wurde untersucht, ob bestimmte Faktoren die Erhaltungstherapie mit Fluoropyrimidin und Bevacizumab beeinflussen.

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In dem Artikel „Neue Therapieoption für vorbehandelte Patienten mit metastasiertem Darmkrebs“ haben wir bereits über das im April 2016 zugelassene Zytostatikum Trifluridin/Tipiracil (TAS-102) berichtet. Diese Wirkstoffkombination ist zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit ausgesiedeltem (metastasiertem) Darmkrebs vorgesehen, die bereits mit verfügbaren Therapien erfolglos behandelt wurden oder für diese nicht geeignet sind. In solch schweren Krankheitsfällen war TAS-102 sogar dem inzwischen vom deutschen Markt genommenen Wirkstoff Regorafenib überlegen (siehe Artikel: Regorafenib oder TAS-102: was wirkt besser bei metastasiertem Darmkrebs?). In der internationalen RECOURSE-Studie wurde das verbesserte Überleben durch und die akzeptable Giftigkeit von TAS-102 bei Patienten mit metastasiertem Darmkrebs, die nicht von einer Standardtherapie profitierten, gezeigt.

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Regorafenib und Trifluridin/Tipiracil (TAS-102) sind zellwachstumshemmende (zytostatisch) Wirkstoffe, die zur Behandlung von ausgesiedeltem (metastasiertem) Darmkrebs zugelassen sind. TAS-102 ist eine Wirkstoffkombination, wobei Trifluridin direkt in die Erbsubstanz (DNS) von Krebszellen eingebaut wird und so die DNS und die Zelle schädigt. Tipiracil blockiert den Abbau von Trifluridin. Bei Regorafenib handelt es sich um einen sogenannten Tyrosinkinaseinhibitor, der bestimmte wachstumsfördernde Signale von Krebszellen blockiert. Beide Wirkstoffe kommen bei fortgeschrittenen Krankheitsstadien zum Einsatz, wenn Therapien mit anderen Wirkstoffen erfolglos bleiben. In solchen Fällen von schwer behandelbarem (refraktär) Darmkrebs wurde die Wirksamkeit von Regorafenib und TAS-102 wissenschaftlich belegt. Es gibt jedoch noch keine Studie, die diese beiden Wirkstoffe direkt miteinander vergleicht.

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